Malatelier

Die schöpferische Tätigkeit ist der Schlüssel und Zugang zum ureigenen kreativen Potenzial. Hier findet das Malen ohne Themenvorgabe und Bewertung statt, im geschützten Raum und in kleinen Gruppen. Keinerlei Vorkenntnisse sind erforderlich. Hier geht es nicht primär um Begabung, sondern um die Ausdrucksweise jedes Einzelnen. Dieser individuelle Prozess wird liebevoll und fachlich kompetent unterstützt, in neu gestalteten Räumlichkeiten und unter Verwendung von hochwertigen Materialien.

Gemalt wird, was sich äussern will

Wenn über Malen oder Zeichnen gesprochen wird, hören wir oft die Aussage: „ich kann nicht malen“ oder „der kann gut zeichnen“. Einige haben vielleicht erlebt, wie es war, für sich selber zu zeichnen oder zu malen ohne Fremdaufträge oder Beurteilung. Viele Kinder und Erwachsene haben aber früh damit aufgehört oder fangen erst gar nicht damit an, wie vermehrt zu beobachten ist. Dass Malen ein Spiel sein kann, bei dem wir unser Ureigenes, aber auch das Allgemeingültige, als unsere Spur hinterlassen, ist noch weitläufig unbekannt. Der Malort, wie er von Arno Stern konzipiert wurde, ist ein bewertungsfreier Raum, in dem Kinder und Erwachsene sich völlig ihrem Malspiel hingeben können und zu ihrer eigenen, ursprünglichen Malspur zurückfinden. Malen darf im Malort Spiel sein. Es dient weder der Kunst noch der Therapie oder einem anderen Ziel. Hier werden keine Aufträge erteilt, das Gemalte wird an niemanden adressiert und von niemandem beurteilt. Begabung und Behinderung sind fremde Begriffe. Gemalt wird, was sich äussern will.

Die ersten Spuren

Die ersten Spuren, von Arno Stern als Giruli oder Punktili benannt, werden oft abschätzend als Gekritzel bezeichnet, ganz besonders, wenn dies nach Ansicht der Erwachsenen zu lange dauert. Es handelt sich jedoch um einen natürlichen Prozess, der jedem von uns innewohnt und im eigenen Tempo reift, sich zu immer weiteren Formen und Räumen entwickelt, sofern wir nicht gestört werden. Oder wie mit den Worten von Arno Stern: „ich dagegen, die Kinder malen lasse – nicht um künstlerische Talente zur Entfaltung zu bringen, sondern, damit sich die Kinder von jeglichen Einflüssen frei machen und ihre unermesslichen Fähigkeiten entdecken (...) damit sie beim Malspiel Schritt für Schritt all ihre unterdrückten Fähigkeiten wieder beleben und sich regenerieren können. Es ist eine Äusserung, welche die Dimension seiner Persönlichkeit, seiner vitalen Kraft offenbart...“

Kontakt

Randa Asal Dipl. Ergotherapeutin HF
Wissenschaftliche Illustration & Design FH (Hochschule für Gestaltung und Kunst Zürich) 
Fortlaufend Weiterbildungen in Therapie und Gestaltung